Anita Augspurg

Anita Augspurg, geboren 1857, wird 1897 als erste deutsche Juristin promoviert.

Hintergrund

Anita Augspurg widmet ihr Leben dem Kampf für Frauenrechte, insbesondere dem Frauenstimmrecht und Recht auf universitäre Bildung. Nach einigen Jahren als Lehrerin, Schauspielerin und Fotografin kommt sie mit Frauenrechtlerinnen in Kontakt. Sie beginnt, sich aktiv in diversen Vereinen für das Frauenstudium in Deutschland zu engagieren und immatrikuliert sich selbst für ein rechtswissenschaftliches Studium. An der Universität Zürich promoviert sie 1897 als erste Deutsche, während in Deutschland Frauen erst zehn Jahre später allmählich das Immatrikulationsrecht gewährt wird.

Zurück in Deutschland kämpft sie verstärkt für die Rechte von Frauen jenseits des Rechts auf Bildung. Sie startet Petitionen zu einem neuen Ehe- und Familienrecht und ruft in einem offenen Brief zum Eheboykott auf, da die staatliche Ehe dem patriarchalen Eherecht unterstehe. Sie wird damit zum lauten Sprachrohr des radikalen Teils der Deutschen Frauenbewegung und kämpft an vorderster Front für das Frauenstimmrecht, sowohl publizistisch wie auch politisch.

Augspurg bleibt dank ihres Engagements nicht nur als erste promovierte Juristin Deutschlands in Erinnerung, sondern auch als entschiedene Kämpferin für den Zugang von Frauen zu Bildung und Politik.

(Quellen: Wikipedia, HLS, Digitales Deutsches Frauenarchiv; Bildquelle: Wikipedia)

Lebensstationen

  • 1857 geboren als Anita Theodora Johanna Sophie Augspurg in Verden (Deutschland)
  • 1893 Immatrikulation an der Universität in Zürich
  • 1897 Promotion
  • 1902 Mitgründerin Deutscher Verein für Frauenstimmrecht
  • 1904 Wahl in den Vorstand des Vereins Weltbund für Frauenstimmrecht
  • 1905 Offener Brief zum Eheboykott
  • 1907-1912 Herausgeberin Zeitschrift für Frauenstimmrecht
  • 1919 Mitgründerin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit IFFF
  • 1919-1933 Herausgeberin Zeitschrift Die Frau im Staat
  • 1918 Mitglied des provisorischen bayrischen Parlamentes
  • 1933 Exil in Zürich
  • 1943 Tod

Weiterführende Informationen

  • Henke, Christiane: Anita Augspurg, Reinbek 2000.
  • Schroeder, Hiltrud: "Übermächtig war das Gefühl, dass wir vereint sein müssen: Anita Augspurg (1857-1943) und Lida Gustava Heymann (1868-1943)", in: Luise F. Pusch et al. (Hrsg.): Berühmte Frauenpaare, Frankfurt a.M. 2005, S. 96-136.

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.