Iris von Roten

Iris von Roten, geboren 1917, liefert 1958 mit ihrem Buch Frauen im Laufgitter eine radikale Analyse zur Lage der Frau in der Schweiz.

Hitergrund

Als Iris von Roten 1958 ihr Buch veröffentlicht, scheint sich die ganze Schweiz zu empören. Die Feministin beschreibt in ihrem Werk nicht nur schonungslos die Rolle und Situation der Frau in der Schweiz, sondern stellt radikale Forderungen auf: Externalisierung von Haus- und Familienarbeit, wirtschaftliche, politische sowie rechtliche Gleichstellung sowie sexuelle Selbstbestimmung der Frauen.

Eigene Diskriminierungserfahrungen sind u.a. Motivation für die Schrift. Nach ihrem Studium legt von Roten die Anwaltsprüfung ab und zieht zu ihrem Ehemann ins Wallis. Als Frau erhält sie im konservativen Bergkanton aber kaum Aufträge und ist ständig mit patriarchalen Vorstellungen konfrontiert. Sie entflieht der Enge nach England und in die USA. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz veröffentlicht von Roten 1958 dann ihr Buch und provoziert die Schweizer Öffentlichkeit. Ihr Werk wird zerrissen; sie selbst wird beschimpft. Sogar der damaligen Frauenbewegung sind von Rotens Ideen zu radikal.

Nach der heftigen Kritik zieht sich von Roten zurück. Sie reist durch den Nahen Osten, durch Brasilien und Sri Lanka, publiziert und malt. Nach anhaltenden gesundheitlichen Problemen erhängt sie sich 1990. Ein Jahr später wird ihr Werk neu aufgelegt. Ihre Ideen sind damit wiederentdeckt. Sie wird heute als scharfsinnige Juristin und Frauenrechtlerin gewürdigt, deren Analysen immer noch aktuell sind.

(Quellen: HLS, Wikipedia, SRF)

Lebensstationen

  • 1917 geboren als Iris Meyer in Basel (Schweiz)
  • 1941 Promotion
  • 1943-1945 Redakteurin Schweizer Frauenblatt
  • 1946 Rechtsanwaltspatent
  • 1947 Aufenthalt in England
  • 1948-1949 Aufenthalt in den USA
  • 1958 Publikation Frauen im Laufgitter
  • 1990 Tod

Weiterführende Informationen

  • Von Rothen, Iris: Frauen im Laufgitter. Offene Worte zur Stellung der Frau, Bern 1958.
  • Köchli, Yvonne-Denise: Eine Frau kommt zu früh: das Leben der Iris von Roten, Zürich 1992.
  • Juristinnen Schweiz (Hrsg.): 40 Frauen, die bewegen. 40 Jahre Frauen in Bewegung, Bern 2011.
  • Film Verliebte Feinde von Werner Schweizer und Katja Früh, 2012.

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.