Carmen Cuesta del Muro

Carmen Cuesta del Muro, geboren 1890, promoviert 1928 als erste Frau Spaniens in den Rechtswissenschaften.

Carmen Cuesta del Muro ist eine führende Vertreterin des katholischen Feminismus. Sie widmet ihr Leben der intellektuellen und beruflichen Förderung von Frauen. Inbrünstig setzt sie sich für den Zugang von Frauen zum Bildungssystem, für die politische Teilhabe von Frauen und für eine Reform des Zivilgesetzbuches ein. Dabei schwingt stets ihre religiöse Weltanschauung mit. Als Mitglied der Theresianischen Institution fördert sie Bildung und Kultur im christlichen Geiste. Sie leitet das Theresianische Studentinnenwohnheim in Madrid, eine Unterkunft für junge Frauen, die für ihr Studium in die spanische Hauptstadt reisen. In den 1920er Jahren mitbegründet sie die Acción Católica de la Mujer, einer bedeutenden spanischen Frauenorganisation.

Die scharfsinnige Juristin promoviert 1928 als erste Frau Spaniens an der Universität Complutense Madrid, der einzigen Bildungsinstitution des Landes, an der dies möglich ist. Einige Jahre später reist Cuesta del Muro nach Chile, um dort die Theresianische Institution auszuweiten. In Südamerika trägt sie zur Entwicklung und Gründung von Bildungseinrichtungen und Studierendenheimen bei. Nach 20 Jahren kehrt sie in ihre spanische Heimat zurück und geht in Madrid ihrem ursprünglichen Beruf als Lehrerin nach. 1968 entfacht ein Blitz während eines Sommergewitters ein Feuer in ihrer Madrider Wohnung. Von den lodernden Flammen eingeschlossen, stirbt sie bei diesem tragischen Unfall.