Mariam Jack-Denton

Ajaratou Mariam Jack-Denton, geboren 1955, wird 1979 die erste gambische Rechtsanwältin.

Mariam Jack-Dentons berufliche Karriere beginnt und endet mit einem Meilenstein für die Sichtbarkeit von Frauen in Gambia. Ausgebildet in Nigeria wird Jack-Denton 1979 als erste Frau zur Rechtsanwaltschaft in ihrem Heimatland zugelassen. Ihre Zulassung ist ein wichtiges Signal und in den folgenden Jahren kommt es landesweit zu einer Zulassungswelle von Rechtsanwältinnen. Zuerst tritt Jack-Denton in den Staatsdienst ein und arbeitet rund 10 Jahre als Staatsanwältin, bevor sie als Rechtsberaterin der Zentralbank Gambias deren Rechtsabteilung aufbaut.

Der Militärputsch unter der Leitung von Yahya Jammeh im Jahr 1994 erschwert Jack-Dentons Karriere. Als Mitglied der United Democratic Party engagiert sie sich, neben der Arbeit in der eigenen Kanzlei, für Menschenrechte und Demokratie. Entsprechend steht sie als Oppositionspolitikerin unter Beobachtung und wird 2006 ohne Anklageschrift inhaftiert. Erst nach mehreren Monaten kommt sie frei; die Anklage wird am Ende fallengelassen.

Mit dem Regierungswechsel von 2016 öffnen sich für Jack-Denton neue berufliche Perspektiven. Sie wird 2017 vom neuen Präsidenten als Sprecherin des nationalen Parlaments vorgeschlagen und von den Abgeordneten einstimmig bestätigt. Während fünf Jahren hat sie dieses prestigeträchtige Amt inne und prägt auf der dritthöchsten Position des politischen Apparates die Politik Gambias. 2022 tritt sie in den verdienten Ruhestand und überlässt das Feld einer neuen Generation von Juristinnen und Politikerinnen – denen es an sichtbaren Vorbildern sicher weniger mangelt.