Rosa Rojas Castro

Rosa Rojas Castro, geboren 1919, wird 1941 die erste kolumbianische Juristin und 1943 die erste kolumbianische Richterin.

Rosa Rojas Castro scheut keine Herausforderung, um ihre Leidenschaft – das Recht – zum Beruf zu machen. Mit 21 Jahren schreibt sie sich für das Jurastudium in Bogotα ein, als erste und einzige Frau unter 300 Jurastudierenden. Bereits während ihres Praktikums im letzten Ausbildungsjahr wird die Öffentlichkeit auf den "zukünftigen weiblichen Anwalt" aufmerksam. Mit ihrer scharfsinnigen Verteidigung eines mutmasslichen Mörders überzeugt sie nicht nur das Gericht von der Unschuld des Mannes, sondern auch die Zeitungen von ihrer Fachkompetenz. Entsprechend gross ist die Berichterstattung, als Rojas Ernennung zur Richterin zwei Jahre später angefochten wird. Rojas kämpft, unterstützt von ihren Professoren und den Medien, und gewinnt: Die erste Juristin des Landes wird 1943 zur ersten Richterin des Landes ernannt.

In den folgenden Jahren arbeitet sie als an Gerichten in Bogotα und Facatativá, als Dozentin für Strafprozessrecht an der Universität Javeriana und als juristische Beraterin im Finanzministerium. Sie bleibt ledig, da eine Heirat die Ausübung ihres Berufes erschweren würde, und verschreibt sich dem Recht, bis sie im Alter von 40 Jahren an einer Gehirnentzündung stirbt.

Rojas hürdenreicher Weg ins Richteramt beeinflusst die Frauenrechtsbewegung Kolumbiens nachhaltig. Dass ihr Ernennung in Frage gestellt wird, führt zur Gründung der einflussreichen Frauenorganisation Union Femenina de Colombia. Rojas Kampf gegen die juristische Ungleichheit wird damit ein Anstoss für den organisierten Kampf für Frauenrechte. Entsprechend gilt sie bis heute als Pionierin des Rechts und ist Inspiration für künftige Feminist*innen.