Marion Eckertz-Höfer

Marion Eckertz-Höfer, geboren 1948, wird 2007 die erste Präsidentin des deutschen Bundesverwaltungsgerichts.

Hintergrund

Marion Eckertz-Höfers berufliche Ziele nach dem Abitur sind hoch: Sie will, angesichts der Verbrechen der Nazizeit, dazu beitragen, dass kein Unrecht mehr in deutschem Namen geschieht. Dafür schreibt sie sich für Jura ein und erklimmt nach dem Studium Stufe um Stufe die Karriereleiter der Justiz. Als Straf- und Zivilrichterin, Staatsanwältin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht setzt sie sich aktiv für den Rechtsstaat und die Demokratie Deutschlands ein. Bald kommt die Frauenpolitik als weiteres Interessengebiet dazu. In ihrer Zeit am Bundesverfassungsgericht setzt sich Eckertz-Höfer intensiv mit der Stellung der Frau im Recht auseinander. In der Folge wird sie als Amtschefin in das neu gegründete Frauenministerium in Schleswig-Holstein geholt und baut die Behörde mit auf.

1993 wird Eckertz-Höfer zur Richterin des Bundesverwaltungsgerichts gewählt. In den folgenden Jahren wird sie erst Vorsitzende Richterin, dann Vizepräsidentin und schliesslich 2007 (als erste Frau) Präsidentin des Gerichts. Thematisch befasst sie sich in ihrer Zeit am Bundesverwaltungsgericht lange mit dem Ausländer-, Asyl- und Staatsangehörigkeitsrecht und prägt die Rechtsprechung in diesen Gebieten massgeblich. Aber auch ihr frauenpolitisches Engagement führt sie fort, etwa als (erste) Gleichstellungsbeauftrage des Gerichts und mit wissenschaftlichen Publikationen. Seit ihrer Pensionierung arbeitet Eckertz-Höfer mit Jutta Limbach in der "Limbach-Kommission" zur Rückgabe von NS-Raubkunst und trägt so dazu bei, dass bereits geschehenes Unrecht aufgearbeitet wird.

(Quellen: Wikipedia, Munzinger, Grabrucker 2013; Bild: Wikipedia)

Lebensstationen

  • 1948 geboren in Oldenburg (Deutschland)
  • 1977-1978 Strafrichterin am Amtsgericht Heidelberg
  • 1978-1979 Staatsanwältin in Mannheim
  • 1979-1983 Zivilrichterin am Landgericht Heidelberg
  • 1983-1988 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht
  • 1988-1993 Amtschefin des Frauenministeriums Schleswig-Holstein
  • 1993-2014 Richterin am Bundesverwaltungsgericht
  • 1995-2002 Gleichstellungsbeauftrage am Bundesverwaltungsgericht
  • 2001-2014 Vorsitzende Richterin am Bundesverwaltungsgericht
  • 2002-2007 Vizepräsidentin des Bundesverwaltungsgerichts
  • 2007-2014 Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts
  • 2016 Mitarbeit in der Limbach-Kommission (bis heute)

Weiterführende Informationen

  • Limbach, Jutta/Eckertz-Höfer, Marion: Frauenrechte im Grundgesetz des geeinten Deutschland, Baden-Baden 1993.
  • Eckertz-Höfer, Marion: "Die Frau im Öffentlichen Recht – 150 Jahre Verwaltungsgerichtsbarkeit und 60 Jahre Bundesverwaltungsgericht", in: djbZ Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbundes 2013, 4, S. 171-179.
  • Grabrucker, Marianne: "Marion Eckertz-Höfer, Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts", in: djbZ Zeitschrift des Deutschen Juristinnenbundes 2013, 4, S. 203-207.

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.