Lucy Smith
Lucy Caroline Smith, geboren 1934, promoviert 1981 als erste Frau Norwegens in den Rechtswissenschaften und wird 1987 die erste Rechtsprofessorin des Landes.
Hintergrund
Lucy Smith hat in ihrer juristischen Laufbahn viele Premieren zu verzeichnen und ist eine Inspirationsquelle für Frauen in der (Rechts-)Wissenschaft. Die Norwegerin etabliert sich zur Pionierin auf dem Gebiet des Kinderrechts. Vor ihr fristet diesem Gebiet eher ein Mauerblümchendasein. Sie promoviert – nota bene als erste Juristin Norwegens – in diesem Fachgebiet und beleuchtet in ihrer Dissertation grundlegende Rechtsfragen zum Eltern-Kind-Verhältnis. Insbesondere zeigt sie anhand einer empirischen Analyse zur Rechtsanwendung der Mutterschaftsvermutung, dass der Oberste Gerichtshof dazu tendiert, die elterliche Sorge jeweils den Vätern zuzuweisen. Ihre Forschung hat wichtige Implikationen für den Entwurf des norwegischen Kindergesetzes und Smith ist stark in den politischen Debatten dazu involviert. Einen Ausgleich zu der mitunter emotional aufwühlenden Arbeit im Kindesrecht findet die Juristin im Börsen- und Wertpapierrecht, wo sie ebenfalls wissenschaftlich publiziert und in Ausschüssen tätig ist.
Im Jahr 1987 wird Smith die erste norwegische Rechtsprofessorin an der Universität Oslo und übernimmt 1993 als erste Frau das Universitätsrektorat. Dort setzt sie sich vehement dafür ein, dass Kinderrechte gelehrt und zu einem eigenen Studienfach werden. Auch auf dem internationalen Parkett engagiert sich die Rechtspionierin in Fachausschüssen der Vereinten Nationen und leistet mit ihrem Schaffen wichtige Beiträge insbesondere im Bereich der Frauen- und Kinderrechte.
Lebensstationen
- 1934 geboren in Oslo als Lucy Caroline Dahl
- 1952-1959 Jurastudium
- 1959-1961 tätig in der Rechtsabteilung des norwegischen Aussenministeriums
- 1981 Promotion im Bereich Kinderrecht
- 1983-1986 Mitglied UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW)
- 1987 ordentliche Professorin für Rechtswissenschaften an der Universität Oslo
- 1993-1998 Rektorin der Universität Oslo
- 1995 Ehrendoktorwürde der Universität Kopenhagen
- 2003 Mitglied UN-Ausschuss für Kinderrechte (CRC)
- 2013 Tod
Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi.
Verantwortlich: A. Tschentscher.