Sophia Akuffo

Sophia Abena Boafoa Akuffo, geboren 1949, wird 2006 die erste ghanaische Richterin am African Court on Human and Peoples' Rights und 2017 die zweite Chief Justice Ghanas.

Hintergrund

Sophia Akuffo verschreibt sich in der ersten Hälfte ihres Berufslebens der Rechtsanwaltschaft. Nach dem Jurastudium an der University of Ghana absolviert sie die praktische Ausbildung zur Rechtsanwältin an der Ghana School of Law und erhält 1975 die Zulassung. Während zwanzig Jahren arbeitet sie bei verschiedenen Kanzleien, als Rechtsberaterin und beim ghanaischen Aussenministerium.

1995 wechselt Akuffo in den Justizdienst. Sie wird direkt an den Supreme Court berufen und wird, nach Joyce Bamford-Addo, die zweite Richterin am höchsten Gericht des Landes. 2006 erreicht Akuffo einen weiteren Meilenstein. Sie wird zusammen mit der Lesotherin Kellelo Mafoso-Guni als eine der ersten beiden Richterinnen an den African Court on Human and Peoples' Rights (ACtHPR) berufen. Verhandelt werden hier menschen- und völkerrechtliche Fragen aus über 30 afrikanischen Staaten. Akuffo wird 2008 Vizepräsidentin und führt ab 2012 als erste Frau für zwei Jahre den Vorsitz über das Gericht.

Ihre Arbeit am Supreme Court führt sie während dieser Zeit weiter und prägt mit wegweisenden Urteilen das ghanaische Rechtssystem. Mit ihrem Urteil zum Fall Mensah v. Mensha (2012) werden beispielsweise die Eigentumsrechte von Ghanaerinnen revolutioniert. 2017 übernimmt Akuffo von Georgina Wood den Posten als Chief Justice des Supreme Court, und wir damit oberste Richterin Ghanas. Zwei Jahre bleibt sie an der Spitze der ghanaischen Justiz – zwei Jahre, in denen sie das Werk von Wood weiterführt und mit harter Hand gegen Korruption vorgeht. Zusätzlich treibt sie die Digitalisierung der Justiz voran, um das Rechtssystem effizienter zu gestalten. 2019 scheidet sie mit dem Erreichen des festgelegten Höchstalters aus dem Amt. Sie gilt heute nicht nur als herausragende Richterin, sondern auch als Verfechterin der Menschenrechte und der Gerechtigkeit.

(Quellen: African Women in Law, Wikipedia; Bildquelle: Wikipedia)

Lebensstationen

  • 1949 geboren in Ghana
  • 1969 Beginn Jurastudium an der University of Ghana
  • 1975 Zulassung zur Rechtsanwaltschaft
  • 1975-1995 Rechtsanwältin
  • 1995-2019 Richterin am Supreme Court
  • 2006-2014 Richterin am African Court on Human and Peoples' Rights
  • 2012-2014 Präsidentin des African Court on Human and Peoples' Rights
  • 2017-2019 Chief Justice von Ghana

Weiterführende Informationen

  • Porträt über Sophia Akuffo im African Women in Law Project.
  • Dawuni, Josephine: "Ghana: The Paradox of Judicial Stagnation", in: Gretchen Bauer and Josephine Dawuni (Hrsg.): Gender and the Judiciary in Africa: From Obscurity to Parity?, New York 2016, S. 120-136.

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.