Ruth Bader Ginsburg

Ruth Bader Ginsburg, geboren 1933, wird 1993 die erste jüdische Richterin am U.S. Supreme Court.

Hintergrund

Ruth Bader Ginsburg wird als zweite Frau nach Sandra Day O'Connor und als erste jüdische Frau Richterin am U.S. Supreme Court.

Im Studium an der Harvard Law School muss sich Ginsburg als eine der wenigen Studentinnen in einem männerdominierten Umfeld behaupten. So muss sie sich an einem vom Dekan veranstalteten Abendessens dafür rechtfertigen, warum sie sich berechtigt fühle, den Studienplatz eines Mannes einzunehmen.

Während ihres Studiums erkrankt ihr Mann an Krebs und Ginsburg kümmert sich um ihn und die gemeinsame kleine Tochter. Nebst den eigenen Vorlesungen besucht sie gleichzeitig jene ihres Mannes, tippt die Notizen für ihn ab und verhilft ihm zu seinem pünktlichen Abschluss. Sie selbst schliesst das Studium mit Bravur ab. Dennoch erweist es sich für sie als schwierig, nach Studiumabschluss in der Arbeitswelt Fuss zu fassen. Dazu schreibt sie später: "eine Frau, eine Jüdin und noch dazu eine Mutter zu sein – diese Kombination war etwas zu viel".

Ginsburg lässt sich nicht aufhalten und schlägt eine wissenschaftliche Karriere ein. Sie wird Rechtsprofessorin - zunächst an der Rutgers University, danach als erste Frau an der Columbia University. Sie widmet sich fortan der Beseitigung geschlechtsspezifischer Ungleichbehandlung. Ginsburg ist eine bahnbrechende Verfechterin von Frauenrechten und vertritt in ihrem Richterinnenamt scharfsinnige und kraftvolle Mindermeinungen. Mit 87 Jahren erliegt Ginsburg einer Krebserkrankung und hinterlässt ein grosses Vermächtnis als Pionierin und Ikonin.

(Quellen: National Women's History Museum, NYT, Wikipedia; Bildquelle: Wikipedia)

Lebensstationen

  • 1933 geboren in Brooklyn, New York
  • 1954 B.A. Government der Cornell University
  • 1956-1958 Studium an der Harvard University Law School
  • 1959 LL.B. der Columbia Law School
  • 1959-1961 Gerichtsschreiberin
  • 1963-1972 Rechtsprofessorin Rutgers University
  • 1972-1980 Rechtsprofessorin Columbia Law School
  • 1980-1993 Richterin am U.S. Court of Appeals for the District of Columbia Circuit
  • 1993-2020 Richterin U.S. Supreme Court
  • 2011 Ehrendoktorwürde der Harvard University
  • 2020 Tod

Weiterführende Informationen

  • Dokumentarfilm RBG, von Betsy West und Julie Cohen, 2018.
  • Filmbiografie On the Basis of Sex von Mimi Leder, 2018.
  • Linda Greenhouse, "Ruth Bader Ginsburg, Supreme Court's Feminist Icon, Is Dead at 87", in: The New York Times, Ausgabe vom 20. September 2020, S. 24.

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.