Beatrice Weber-Dürler

Beatrice Weber-Dürler, geboren 1944, erhält 1986 als erste Frau eine Professur für öffentliches Recht in der Schweiz und wird 2002 das erste weibliche Vorstandsmitglied der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer.

Vorbilder hat Weber-Dürler kaum, als sie 1986 dem Ruf nach St. Gallen folgt. Sie ist damals die erste Frau an der Spitze eines Lehrstuhls für öffentliches Recht und – nach Irene Blumenstein-Steiner – die zweite ordentliche Professorin für Rechtswissenschaften in der Schweiz. Ihr Weg dahin verläuft nach dem Studium über eine Assistenzstelle hin zur Habilitation, beides an der Universität Zürich. Sie habilitiert hier 92 Jahre nach Emilie Kempin-Spyri als zweite Frau an der Universität Zürich und 14 Jahre nach Ilse Staff als zweite Frau im Bereich des Öffentlichen Rechts im gesamten deutschsprachigen Sprachraum. Das Thema ihrer Schrift, der Vertrauensschutz, wird einer ihrer Forschungsschwerpunkte als Professorin. Weiter widmet sie sich vertieft der Rechtsgleichheit – und damit auch der Gleichstellungsfrage. Dieser geht Weber-Dürler, parallel zur akademischen Tätigkeit, auch in der Eidgenössischen Frauenkommission und der Gleichstellungskommission der Universität Zürich nach. 2002 wird sie zudem als erste Frau Vorstandsmitglied in einer der zentralen Fachgesellschaften des Öffentlichen Rechts im deutschsprachigen Raum, der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer.

Nach vier Jahren in St. Gallen wechselt sie zurück an die Universität Zürich, an der sie bis zur Emeritierung im Jahr 2008 lehrt. Zu diesem Zeitpunkt sind immerhin rund ein Fünftel der Schweizer Rechtsprofessuren mit Frauen besetzt.