Ragnhild Fabricius Gjellerup

Ragnhild Fabricius Gjellerup, geboren 1896, wird 1934 als erste Frau in Dänemark zur Richterin ernannt.

Hintergrund

Nach Abschluss ihres Jurastudiums verbringt Ragnhild Fabricius Gjellerup ihr gesamtes Berufsleben am Kopenhagener Stadtgericht. Zu Beginn ihrer Laufbahn ist sie als Sekretärin tätig, wobei sie sich im Verlauf der Zeit eine höhere Position erarbeitet und 1933 zur stellvertretenden Richterin ernannt wird. Im Jahr 1934 folgt die Ernennung Gjellerups zur ersten Richterin des Landes. Ihr fachlicher Schwerpunkt liegt im Bereich des Erbrechts.

Als Reaktion auf die deutsche Besetzung Dänemarks mitbegründet die dänische Juristin 1940 ein Frauensozialhilfswerk (DKS). Während des Zweiten Weltkrieges engagiert sie sich ehrenamtlich bei landesweiten Hilfsmassnahmen. Infolge der sich zuspitzenden Lebensmittelknappheit organisiert sie Gemüselieferungen und unterstützt mittellose Familien mit der Ausgabe von Essen und Kleidung. Die Kriegsjahre stellen sie vor immense Herausforderungen und verlangen ihr viel ab. Gjellerup setzt sich unermüdlich für diejenigen ein, die der Krieg besonders hart trifft.

Im Jahr 1951 wird Gjellerup für ihre besonderen Verdienste der Dannebrogorden verliehen. Sie ist eine der ersten Frauen, die den Ritterorden erhält, nachdem Helga Pedersen als Justizministerin den Weg für die Verleihung an Frauen geebnet hat. Gjellerup ist eine bescheidene Persönlichkeit, die der dänischen Gesellschaft mit ihrem selbstlosen Engagement viel gegeben hat und als Wegbereiterin und Pionierin in die Geschichte eingeht.

(Quellen: Wikipedia, Danmarks Nationalleksikon)

Lebensstationen

  • 1896 geboren in Kopenhagen
  • 1922 Abschluss des Jurastudiums an der Universität Kopenhagen
  • 1923 Sekretärin am Stadtgericht Kopenhagen (Københavns Byret)
  • 1934 Ernennung zur Richterin am Stadtgericht Kopenhagen
  • 1940 Mitbegründung der Danske Kvinders Samfundstjeneste (DKS)
  • 1946-1950 Vorsitzende des Schiedsgerichts
  • 1951 Verleihung des Dannebrogordens
  • 1958 Tod

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.