Margaret Brent

Margaret Brent, geboren 1600/01, ist in den 1640er Jahren die erste Frau, die in den damaligen englischen Kolonien Nordamerikas vor einem Gericht auftritt.

Margaret Brent lebt ein ungewöhnliches Leben für eine Frau ihrer Zeit. 1638 wandert sie mit einer Schwester und zwei Brüdern in die englische Kolonie St. Mary's nach Nordamerika aus. Dabei sind die zwei Frauen – beide kinderlos und unverheiratet – nicht Anhängsel ihrer Brüder. Kaum angekommen, sichern sich die beiden Frauen weitläufige Landstücke. In den kommenden Jahren etabliert sich Brent wirtschaftlich und politisch. Durch ihren Handel mit Tabak, Land und Leibeigenen kommt sie auf ihrem Landstück Sisters' Freehold zu beachtlichem Wohlstand. Die Heirat ihrer Schwester mit dem Kolonialgouverneur Calvert lässt Brent zu dessen Verbündeter werden.

1645 erreicht der englische Bürgerkrieg die katholische Kolonie. Bei einem Angriff von Protestanten wird die Kolonie verwüstet. Calvert, der kurz darauf stirbt, beauftragt Brent, die Soldaten der Kolonie zu bezahlen. Im Rahmen dieses Auftrags vertritt sie seine Interessen vor dem Provinzgericht. Darüber hinaus erscheint Brent 1648 in der Provinzversammlung und verlangt zwei Stimmen: eine für sich, als Landbesitzerin, und eine als Anwältin. Spätestens hier wird Brent zur Pionierin des Rechts und der Gleichstellung. Doch sowohl die Forderung nach einem Stimmrecht für Frauen wie auch nach der offiziellen Zulassung weiblicher Anwältinnen wird erst hunderte Jahre später erfüllt werden.

Für Brent selbst geht die Sache schlecht aus. Sie ist in St. Mary's nicht mehr gern gesehen und zieht weiter nach Westmoreland County. Für die heutigen Juristinnen hingegen ist ihr Aufbegehren ein wichtiger Schritt bei der Gleichstellung von Frauen im nordamerikanischen Recht.