Maria Farida Indrati

Maria Farida Indrati, geboren 1949, wird 2008 die erste Verfassungsrichterin Indonesiens.

Maria Farida Indrati widmet ihr berufliches Leben dem Staats- und Verwaltungsrecht. Bereits in ihrer Bachelorarbeit vergleicht sie zwei Verfassungen – und beeindruckt ihre Professoren anscheinend ausserordentlich: Noch während der Verteidigung wird ihr eine Stelle als Rechtsdozentin angeboten. Indrati nimmt an und bleibt 30 Jahre hauptberuflich an der Universität. Ihr Vorgesetzter ist einer der ersten, der in Indonesien zur Gesetzgebungslehre forscht und unterrichtet. Sie absolviert mehrere Weiterbildungen und wird mit den Jahren selbst zur Expertin für Gesetzgebungsfragen sowie für Staats- und Verwaltungsrecht.

2003 bringt Indrati ihre Expertise im Redaktionsausschuss der parlamentarischen Verfassungskommission (Drafting Team of the Constitutional Commission of the People's Consultative Assembly of the Republic of Indonesia) ein und wirkt damit aktiv an der indonesischen Gesetzgebung mit. Drei Jahre später wird sie auf den Lehrstuhl für staatliches Verwaltungsrecht berufen. 2008 folgt die Wahl an das Verfassungsgericht. Indrati ist hier die erste (und während ihrer Amtszeit auch die einzige) Frau. Bald macht sie sich einen Namen mit abweichenden Minderheitsvoten. Insbesondere bei Beschwerden gegen Gesetze, die Frauen und Kinder diskriminieren, weicht Indrati mit ihren progressiven Voten vom Konsens ab. Zudem setzt sie sich für das Recht auf Religionsfreiheit und für Frauenquoten in der Politik ein.

2018 endet Indratis Amtszeit am höchsten Gericht Indonesiens. Die Arbeit mit staatsrechtlichen Fragen setzt sie aber bis heute als Professorin an der University of Indonesia fort.