Iris Ebling

Iris Ebling, geboren 1940, wird 1999 die erste Präsidentin des deutschen Bundesfinanzhofs und damit die erste Präsidentin an einem der obersten Gerichte in Deutschland.

Hintergrund

Iris Eblings Weg an die Spitze des Bundesfinanzhofes ist ebenso steil wie gradlinig: Nach dem Studium folgen die Juristischen Staatsexamen und die Promotion. Danach arbeitet sie erst in der bayerischen Finanzverwaltung, dann am Bundesfinanzhof als wissenschaftliche Mitarbeiterin. 1974 wird sie Richterin am Finanzgericht München. Zehn Jahre später folgt die Wahl an den Bundesfinanzhof, als dritte Frau in der Geschichte des Gerichts. Über 20 Jahre bleibt sie am BFH – seit 1999 als dessen erste Präsidentin.

Während sie als Richterin die Rechtsprechung des BFH massgeblich mitprägt, leistet sie als Präsidentin in anderer Hinsicht Bedeutendes: Sie setzt sich ein für ein einfacheres Steuerrecht, erhöht die Transparenz der Tätigkeiten des BFH für die Bürger*innen und modernisiert das Gericht, etwa mit einem elektronischen Gerichts- und Verwaltungspostfach. Daneben ist Ebling als erste Präsidentin des BFH auch eine Wegbereiterin für andere Juristinnen: Seit ihrer Wahl sind an vier der fünf obersten Gerichte Deutschlands Frauen an der Spitze gestanden. Ebling bleibt damit als "Erste der Ersten" an den obersten deutschen Gerichten in Erinnerung.

(Quellen: Wikipedia, Munzinger Archiv, BFH)

Lebensstationen

  • 1940 geboren in Berlin
  • 1966 Zweites Juristisches Staatsexamen
  • 1967 Promotion an der Universität Mainz
  • 1966-1970 Mitarbeiterin in der bayerischen Finanzverwaltung
  • 1970-1974 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesfinanzhof
  • 1974-1984 Richterin am Finanzgericht München
  • 1984-2005 Richterin am Bundesfinanzhof
  • 1998-2005 Vorsitzende Richterin am Bundesfinanzhof
  • 1999-2005 Präsidentin des Bundesfinanzhofs

Weiterführende Informationen

  • Notz, Anton: "Iris Ebling: Deutschlands oberste Steuerrichterin beißt sich auf die Lippen", in: Christoph Keese und Wolfgang Münchau (Hrsg.): 101 Frauen der deutschen Wirtschaft, Wiesbaden 2003, S. 56-57.

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.