Susan Denham

Susan Denham, geboren 1945, wird 1992 die erste Richterin am irischen Supreme Court und 2011 die erste irische Chief Justice.

Susan Denhams Karriere im Recht beginnt mit einem Jurastudium in Dublin, gefolgt von einer knapp zwanzigjährigen Tätigkeit als Rechtsanwältin. Mit verschiedenen Berufungsverfahren macht sie sich bald an den Gerichten einen Namen als herausragende Juristin. Von da an erklimmt Denham Stufe um Stufe der irischen Justiz. 1987 wird sie zur Senior Counsel (ein Titel für besonders erfahrene Anwält*innen) ernannt und 1991 als Richterin an den irischen High Court berufen.

Bereits ein Jahr später folgt der Ruf an den Obersten Gerichtshof, den Supreme Court in Dublin. Dunham ist die erste Frau überhaupt, die hier Recht spricht. Sie bleibt bis 2017 am Supreme Court; ab 2011 als dessen Präsidentin und damit als erste weibliche Chief Justice in Irland. Während ihren Jahren am Gericht steht sie diversen Kommission und Arbeitsgruppen vor, die das irische Gerichtssystem reformieren wollen. Auf der Grundlage dieser Arbeit wird beispielsweise ein unabhängiger Gerichtsdienst zur Verwaltung der irischen Gerichte (Courts Service), ein allgemeines Berufungsgericht (Court of Appeal) und ein spezialisiertes Handelsgericht am High Court geschaffen. Aber auch auf internationaler Ebene ist Denham aktiv. Sie ist an der Gründung des European Network of Councils for the Judiciary beteiligt und wird 2015 Vorsitzende des Netzwerks der Präsidenten der obersten Gerichtshöfe der Europäischen Union. Neben diesem aussergewöhnlichen beruflichen Leistungsausweis zieht Denham zusammen mit ihrem Ehemann vier Kinder gross und amtet von 1996 bis 2010 als stellvertretende Kanzlerin des Trinity College Dublin.

Dieser Lebenslauf zeigt, dass Susan Denham nicht nur eine Pionierin in den Rechtswissenschaften ist. Sie prägt in ihren Jahren als Richterin das Gerichtssystem und die Gerichtskultur Irlands -- weit über ihre Rolle als Vorbild und ihren Beitrag zur Sichtbarkeit von Frauen in den Rechtswissenschaften hinaus.