Sheila McLean

Sheila McLean, geboren 1951, wird 1990 eine der beiden ersten Rechtsprofessorinnen Schottlands.

Sheila McLean erreicht zusammen mit Noreen Burrows einen Meilenstein der juristischen Gleichstellung: 20 Jahre nachdem Claire Palley die erste Juraprofessorin Grossbritanniens wird, werden mit McLean und Burrows erstmals in Schottland Frauen auf rechtswissenschaftliche Lehrstühle berufen. McLean hat zu diesem Zeitpunkt schon Bemerkenswertes an ihrer Alma Mater, der University of Glasgow, erreicht: 1975 wird sie am Forensic Medicine Departement als Rechtsdozentin angestellt und entwickelt dort ein zweijähriges Honours Programme in Medizinrecht – ein Pionierprojekt im damaligen Grossbritannien. Das neue Fachgebiet wird von ihren männlichen Kollegen belächelt und als "weiblicher" Rechtsbereich abgetan. Doch McLean lässt sich nicht beirren und etabliert das Programm erfolgreich. 1985 ist sie zudem massgeblich am Aufbau des Institute of Law and Ethics in Medicine und des interdisziplinären, universitären Ethikausschusses beteiligt. Als die International Bar Association 1989 einen Lehrstuhl für Medizinrecht an der University of Glasgow errichten möchte, ist McLean entsprechend bestens qualifiziert für die Stelle. Im Oktober 1990 wird sie zur Professorin ernannt und forscht über 20 Jahre zu rechtlichen Fragen der Genetik, reproduktiver Medizin und Sterbehilfe. Ihr Fachwissen ist auch ausserhalb der Universität gefragt: Sie wird Mitglied zahlreicher beratender nationaler und internationaler Kommissionen, u.a. als Vizepräsidentin des UNESCO International Bioethics Committee oder als Fachberaterin des House of Commons sowie des House of Lords.

Heute sind nicht nur Frauen, sondern auch das Medizinrecht an den britischen Universitäten etabliert – auch dank der Pionierarbeit von McLean.