Marion Meadmore

Marion Meadmore, geboren 1936, wird 1977 die erste indigene Juristin Kanadas.

Hintergrund

Ihr Engagement für die Gleichberechtigung und Unabhängigkeit der indigenen Bevölkerung Kanadas zieht sich als roter Faden durch das Leben von Marion Meadmore.

Sie selbst stammt aus einer Familienfarm im Peepeekisis Cree Nation Reservat. Einen grossen Teil ihrer Kindheit muss sie getrennt von ihren Wurzeln in einer internatartigen Residential School verbringen. Diese Schulen wurden eigens geschaffen für Kinder der First Nations, Inuit und Métis, um sie von ihren Eltern und ihrem kulturellen Einfluss fernzuhalten.

Meadmore heiratet jung und zieht während 20 Jahren ihre drei Söhne gross. Binnen dieser Zeit widmet sie sich dem Aufbau diverser gemeinnützige Organisationen, um das Gemeinschaftsgefühl und die Rechte indigener Menschen in Kanada zu fördern. So gründet sie Freundschaftszentren als Treffpunkt für die lokalen First Nations People oder setzt sich ein für bezahlbaren Wohnraum geschaffen von und für indigene Menschen. Als Redakteurin einer Zeitschrift thematisiert sie öffentlich die rechtlichen und sozioökonomischen Probleme der indigenen Bevölkerung Kanadas und regt so den Diskurs an.

Ihr gemeinnütziges und politisches Engagement inspiriert sie schliesslich zum Rechtswissenschaftsstudium an der Universität Manitoba. Mit 41 Jahren schliesst sie das Studium ab und wird 1977 die erste indigene Juristin in Kanada. Daraufhin eröffnet sie eine eigene Anwaltskanzlei, die ausschliesslich mit Frauen besetzt ist. Nur wenige Jahre später verlässt sie den Tätigkeitsbereich als Juristin wieder. Sie widmet sich dem Ziel der wirtschaftlichen Unabhängigkeit für Aboriginals und gründet Organisationen zur Förderung staatlich unabhängiger indigener Unternehmen. Meadmores Aktivismus hinterlässt wichtige Spuren in Kanada, wofür sie den Order of Canada verleiht erhält.

(Quellen: l'Encyclopédie Canadienne, University of Manitoba, Wikipedia; Bildquelle: University of Manitoba)

Lebensstationen

  • 1936 geboren in der Provinz Saskatchewan (Kanada)
  • 1954 Heirat
  • 1959 Gründung Indian and Métis Friendship Center in Winnipeg
  • 1961 Gründung des National Indian Council (NIC)
  • 1961 Gründung und Redaktion der Zeitschrift "The Prairie Call"
  • 1970 Aufbau des Kinew Housing Projekts
  • 1977 Abschluss Jurastudium (LL.B.) an der Universität Manitoba
  • 1982 Gründung der Indian Business Development Group
  • Gründung des National Indigenous Council of Elders (NICE)
  • 1985 Verleihung Order of Canada

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.