Clotilde Erminia Elisa Luisi

Clotilde Erminia Elisa Luisi, geboren 1882, wird 1911 die erste uruguayische Anwältin.

Hintergrund

Clotilde Luisi blickt auf eine vielseitige Karriere als Anwältin, Diplomatin, Schriftstellerin und Pädagogin zurück. Die gebürtige Uruguayerin wächst in einer Grossfamilie europäischer Einwandernder auf. Aus einem modernen Pädagogikhaushalt stammend, werden sie und ihre sieben Geschwister im Geiste der Freiheit und Gleichheit erzogen. Die Familie Luisi ist eine wahre Pionierinnenfamilie: Clotilde Luisi wird 1911 die erste Rechtsanwältin Uruguays, während ihre Schwester Paulina als erste Frau des Landes ein Medizinstudium abschliesst.

Wie alle ihre Schwestern beginnt Luisi mit einer Ausbildung zur Grundschullehrerin. Im Jahr 1900 zieht sie dank eines Stipendiums nach Buenos Aires, um sich zur Sonderpädagogin für gehörlose Kinder ausbilden zu lassen. Zurück in Montevideo sucht sie nach einer neuen intellektuellen Herausforderung und entscheidet sich für ein Jurastudium. 1911 schliesst sie dieses mit Bravour ab und wird damit die erste Anwältin des Landes. Kurze Zeit später erhält die Juristin zwei Professuren: Erstere für Moralphilosophie und Religion am Instituto Normal de Señoritas und zweitere für Römisches Recht und Rechtsgeschichte an der juristischen Fakultät der Universidad de la República. Zudem wird sie 1913 zur Direktorin der neu gegründeten Abteilung für Sekundarschulbildung für Frauen der Universidad de la República ("Frauenuniversität") ernannt.

Gemeinsam mit ihrem Mann reist Luisi im diplomatischen Dienst für Uruguay durch Europa. Sie lassen sich in Rom nieder und leisten dort wertvolle kulturelle Beiträge. Sie schreiben gesellschaftskritische Theaterstücke, die mit Preisen ausgezeichnet werden. Luisi verfasst ausserdem zahlreiche Werke philosophischer Prosa und Lyrik.

(Quellen: Wikipedia, Harta, Historias Universitarias; Bildquelle: X)

Lebensstationen

  • 1882 geboren in Paysandú (Uruguay)
  • 1900 Umzug nach Buenos Aires
  • 1906-1911 Studium der Rechts- und Sozialwissenschaften an der Universidad de la República
  • 1911 erste Anwältin Uruguays
  • 1912 Professorin für Moralphilosophie und Religion am Instituto Normal de Señoritas
  • 1912 Professorin für Römisches Recht und Rechtsgeschichte an der juristischen Fakultät der Universidad de la Republica
  • 1913-1919 Direktorin der Frauenuniversität in Montevideo
  • 1948 Auszeichnung für "El Desafio" an den Olympischen Sommerspielen in London
  • 1969 Tod

Weiterführende Informationen

  • Ehrick, Christine: The Shield of the Weak: Feminism and the State in Uruguay, 1903-1933, New Mexico 2005.

Letzte Aktualisierung: J. Niederberger. Verantwortlich: A. Tschentscher.