Emilie Lieberherr

Emilie Lieberherr, geboren 1924, bringt mit dem "Marsch nach Bern" die Schweizer Frauen 1969 dem Stimm- und Wahlrecht einen entscheidenden Schritt näher.

Hintergrund

Emilie Lieberherr leistet als Juristin und Feministin ganz besonderes für die Schweizer Rechtswissenschaft: Unter ihrer Führung marschieren am 1. März 1969 rund 5000 Frauen nach Bern, um für das Frauenstimm- und Wahlrecht zu protestieren; eine Sensation in der Schweiz und ein Höhepunkt im Kampf für Gleichberechtigung. Knapp zwei Jahre später erhalten Frauen endlich politische Mitsprache und können sich für Ämter -- und damit auch für Posten als Richterinnen -- zur Wahl stellen. Lieberherr ist daher mit ihrem Engagement eine entscheidende Wegbereiterin für die Karrierewege künftiger Juristinnen.

Eine Pionierin ist Lieberherr im Übrigen auch: 1970 wird sie erste Zürcher Stadträtin und erste Vorsteherin des Sozialamtes, später präsidiert sie als erste Frau die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen. Weiter amtet sie fünf Jahre als Ständerätin. In allen Positionen setzt sie Gleichberechtigung in die Praxis um und prägt so mehrere Jahrzehnte die Frauen- und Alterspolitik ihres Kantons und der Schweiz.

(Quellen: Wikipedia, HLS; Bildquelle: Bibliothek am Guisanplatz, Sammlung Rutishuser)

Lebensstationen

  • 1924 geboren in Erstfeld (Schweiz
  • 1952-1956 Studium an der Universität Bern
  • 1956-1959 Aufenthalt in den USA
  • 1960-1970 Berufsschullehrerin
  • 1961 Mitgründerin Konsumentinnenforum
  • 1965 Promotion Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bern
  • 1965-1978 Präsidentin Konsumentinnenforum
  • 1969 Präsidentin Aktionskomitee Marsch nach Bern
  • 1970-1994 Stadträtin für die SP in Zürich
  • 1976-1980 Präsidentin Eidgenössische Kommission für Frauenfragen
  • 1978-1983 Ständerätin für den Kanton Zürich
  • 2011 Tod

Weiterführende Informationen

  • Dokumentarfilm Emilie Lieberherr -- die Kämpferin von SRF DOK, 2011.
  • Juristinnen Schweiz: 40 Frauen, die bewegen. 40 Jahre Frauen in Bewegung, Bern 2011.
  • Von Fellenberg-Bitzi, Trudi: Emilie Lieberherr -- Pionierin der Schweizer Frauenpolitik, Zürich 2019.

Letzte Aktualisierung: L. Pacozzi. Verantwortlich: A. Tschentscher.