Bertha von Suttner
Bertha Sophia Felicita Freifrau von Suttner, geboren 1843, gilt als geistige Urheberin des Internationalen Gerichtshofs (IGH) und wird 1905 die erste weibliche Friedensnobelpreisträgerin.
Hintergrund
Es ist Bertha von Suttner, die als Erste die Schaffung einer internationalen gerichtlichen Institution zur friedlichen Beilegung zwischenstaatlicher Konflikte fordert. Die österreichische Pazifistin avanciert zur Gallionsfigur der internationalen Friedensbewegung. Zunächst als "Friedensbertha" verspottet, findet ihre Idee nach dem Krieg Widerhall und führt zur Schaffung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) und anderen supranationalen Instanzen zur Konfliktlösung.
Eine Begegnung, die ihr Leben massgeblich prägt, ist diejenige mit Alfred Nobel. Während eines kurzen Aufenthalts in Paris arbeitet sie als dessen Privatsekretärin, woraus eine Freundschaft resultiert, die jahrelang währt. Nobel ist beeindruckt von Suttners pazifistischem Engagement und lässt sich von ihr dazu anregen, sein Vermögen für den Frieden einzusetzen.
Mit der Veröffentlichung ihres Romans "Die Waffen nieder!" erregt von Suttner grosses Aufsehen und macht sie zu einer der prominentesten Vertreterinnen der Friedensbewegung ihrer Zeit. Ungeschönt schildert sie darin die Schrecken des Krieges aus weiblicher Perspektive. Der Roman wird ihr grösster literarischer Erfolg und erscheint in zahlreichen Auflagen und Sprachen. 1905 erhält sie als erste Frau den Friedensnobelpreis für ihr Wirken. Nur einige Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs verstirbt von Suttner und erlebt das Grauen, vor dem sie zeitlebens gewarnt hat, nicht mehr.
(Quellen: LeMO, fembio, Demokratiezentrum Wien; Bildquelle: Wikipedia)
Lebensstationen
- 1843 geboren als Bertha Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau in Prag
- 1876 Privatsekretärin von Alfred Nobel in Paris
- 1876-1885 Aufenthalt im Kaukasus
- 1885 Rückkehr nach Wien
- 1889 Veröffentlichung des Romans "Die Waffen nieder!"
- 1891 Gründung der Österreichischen Gesellschaft der Friedensfreunde
- 1891 Wahl zur Vizepräsidentin des Internationalen Friedensbüros
- 1892 Gründung der Deutschen Friedensgesellschaft
- 1905 Friedensnobelpreis
- 1914 Tod
Weiterführende Informationen
- Rabenstein, Ingeborg: "Die Pazifistin Bertha von Suttner: Von der Macht (weiblicher) Ikonen, in: Revue d'Allmagne et des pays de langue allemande 53 (2021), S. 33-46.
Letzte Aktualisierung: J. Niederberger.
Verantwortlich: A. Tschentscher.